Filmmusik

Kompositionstechniken der Filmmusik

Innerhalb der Filmmusik unterscheidet man drei Kompositionstechniken:

Die Mood-Technik

Bei der Mood-Technik wird die Stimmung (engl. = „Mood“) einer kompletten Szene aufgegriffen. Die Musik hat damit zusammenfassenden Charakter und bezieht sich nicht auf Einzelheiten innerhalb der Szene. Vielmehr soll die allgemeine psychische Verfassung einer Figur oder die Atmosphäre über einen größeren Zeitraum dargestellt werden. Ihren Ursprung hat sie in der Affektenlehre der Barockzeit. Durch ihre unspezifischere Natur kann auch von ihr gesprochen werden, wenn in einem Film ein passender Song als Filmmusik umfunktionalisiert wird.

Beispiel: Duschszene in Hitchcocks ‚Psycho‘

Das Underscoring

Beim Underscoring werden Einzelheiten und Begebenheiten parallel in der Musik dargestellt. Man spricht auch im Deutschen von der deskriptiven (=beschreibenden) Technik. Ein gezeigter Schlag auf der Bildebene entspricht dann z.B. einem ‚musikalischen Schlag‘ - ein Schlag auf die Pauke, Sforzando im Blech, usw. Mit dieser Technik werden also visuelle Eindrücke mit musikalischen Mitteln verdoppelt. Innerhalb dieser Kompositionstechnik wird meist mit vielen Klischees gearbeitet. Beispiel für das Underscoring:

Beispiel: Indiana Jones and the last crusade: Train chase

Wenn Underscoring in extrem hohem Maße verwendet wird, spricht man auch vom sog. Mickey-Mousing, weil insbesondere in den Walt-Disney-Verfilmungen von Mickey Mouse das Underscoring in massiver Art und Weise eingesetzt wurde.

Beispiel: The mad doctor

Die Leitmotivtechnik

Bei der Leitmotivtechnik werden eindeutige musikalische (Leit-)Motive wichtigen Figuren oder Szenen zugeordnet. Dabei soll die Handlung auch auf musikalischer Ebene erzählt werden. In der Folge tauchen die Leitmotive in unterschiedlichen Konstellationen und Gegenüberstellungen auf – je nachdem, welche Figur sich mit welcher anderen auseinandersetzt. Ein sehr bekannter klassischer Vertreter der Leitmotiv-Technik war Richard Wagner. Er selbst sprach jedoch von sog. Erinnerungsmotiven die eine indirekte Begründung für den Einsatz der Leitmotivtechnik liefern (nämlich sich an die Person/die Szene zu erinnern).

Beispiel: Motiv des Darth Vader in Star Wars

Insgesamt wird innerhalb der Filmmusik mit sehr vielen Klischees gearbeitet. z.B.. Akkordeon-Musik = Hafen/Frankreich; Fanfare = König; Besinnliche Klaviermusik in Moll = Emotionale Szene, usw. Dass Musik in Dur von vielen als fröhlich und Musik in Moll als traurig wahrgenommen wird, liegt nicht zuletzt an der Interpretation dieser beiden Tongeschlechter durch Filmmusikkomponisten.