Tonleitern

Eine Tonleiter ist eine eindeutige und festgelegte Reihenfolge bestimmter Töne, die nach Tonhöhe angeordnet sind. Die Tonleiter wird durch zwei Rahmentöne begrenzt. In Mitteleuropa werden insbesondere in der klassischen und in der Popmusik sehr häufig Dur- und Molltonleitern eingesetzt. Diesen wollen wir uns im folgenden zuwenden.

Die Durtonleiter

Schauen wir uns folgende C-Dur-Tonleiter an:

C-Dur

Die Tonleiter setzt sich aus den Tönen C, D, E, F, G, A, H und wieder C zusammen. Das letzte C ist allerdings um eine Oktave versetzt. Bei den beiden äußeren Tönen (C) handelt es sich um die sogenannten Rahmentöne:

C-Dur Rahmentöne

Der untere der beiden Töne, also der erste Ton dieser Tonleiter, ist der sogenannte Grundton. Er ist der Ausgangston und gleichzeitig Namensgeber unserer Durtonleiter, nämlich eine C-Dur-Tonleiter. Alle übrigen Töne stehen nebeneinander im Grobintervall einer Sekunde und wandern nach oben bis zum zweiten Rahmenton, dem zweiten C. Bei der Bestimmung der Feinintervalle der Töne unter Zuhilfenahme der Klaviatur wird deutlich, dass sich zwischen E und F und zwischen H und C zwei kleine Sekunden, und damit zwei Halbtöne befinden:

C-Dur mit Halbtönen

Zwischen dem 3. und 4., sowie zwischen dem 7. und 8. Ton befinden sich also Halbtonschritte, während es sich bei allen übrigen Intervallen um große Sekunden, und damit um Ganztonschritte handelt. Dieser Aufbau von Ganztönen die durch Halbtöne zwischen dem 3. und dem 4., sowie zwischen dem 7. und 8. Ton unterbrochen wird, gilt für ALLE Durtonleitern.

Die Molltonleiter

Schauen wir uns folgende A-Moll-Tonleiter an:

A-Moll

Die Tonleiter setzt sich aus den Tönen A, H, C, D, E, F, G und A zusammen, wobei abermals der Grundton A in der Oktave auftaucht. Beide Töne zusammen werden - wie bei der C-Dur-Tonleiter - als Rahmentöne bezeichnet:

A-Moll Rahmentöne

Es folgt wiederum eine Betrachtung der Feinintervalle:

A-Moll mit Halbtönen

Dieses Mal befinden sich die Halbtonschritte an anderen Stellen als bei der C-Dur-Tonleiter, nämlich zwischem dem 2. und 3., sowie dem 5. und 6. Ton. Dieser Aufbau von Ganztönen die durch Halbtöne zwischen dem 2. und dem 3., sowie zwischen dem 5. und 6. Ton unterbrochen wird, gilt für ALLE Molltonleitern.

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Wenn Du Dir merkst, dass eine Tonleiter OHNE VORZEICHEN von C nach C eine DUR-Tonleiter und eine Tonleiter OHNE VORZEICHEN von A nach A eine MOLL-Tonleiter ist, dann kannst Du Dir immer wieder ableiten, an welchen Positionen sich die Halbtonschritte des jeweiligen Tongeschlechts (Dur oder Moll) befinden. Die Positionen der Halbtonschritte sind nämlich unabhängig von der gewählten Tonart immer identisch. Wenn also einmal festgelegt wurde, dass sich in einer C-Dur-Tonleiter die Halbtonschritte zwischen dem 3. und 4., sowie dem 7. und 8. Ton befinden, dann gilt das auch für Fis-Dur, Es-Dur, A-Dur, usw. Dies gilt entsprechend für die Molltonleiter und deren Halbtonschritte zwischen dem 2. und 3., sowie dem 5. und 6. Ton.