Versetzungs- und Vorzeichen

# und b - Zeichen

Versetzungs- und Vorzeichen ermöglichen es, Stammtöne halbtönig nach unten und nach oben zu versetzen. Dies tut man durch zwei unterschiedliche Zeichen die vor die jeweilige Note gesetzt werden. Das erste Zeichen ist ein sogenanntes Kreuz:

Kreuz-Zeichen

Es versetzt den jeweiligen Stammton um einen Halbton nach oben.

Das zweite Zeichen ist ein sogenanntes b:

b-Zeichen

Es versetzt den jeweiligen Stammton um einen Halbton nach unten.

Namensgebung

Je nachdem, ob ein # oder ein b vor der Note steht, ändert sich auch der Notenname. Steht ein # vor einer Note, wird dem Stammtonnamen ein -is hinzugefügt:

Gis

Bei diesem Ton handelt es sich um ein G mit einem # davor, weshalb man ihn Gis nennt. Dies gilt für alle Stammtöne gleichermaßen:

Tonleiter mit Kreuz-Zeichen

Steht ein b vor einer Note, wird dem Stammtonnamen ein -es hinzugefügt:

Ges

Bei diesem Ton handelt es sich um ein G mit einem b davor, weshalb man ihn Ges nennt. Dies gilt ebenfalls für die Töne Ces, Des, Fes und Ges:

Ces, Des, Fes und Ges

Jedoch gilt dies nicht für die Notennamen, die sich aus den Stammtönen E, A und H ergeben, wenn man ein b-Zeichen vor sie setzt. Würden wir vor das E ein b setzen, ergäbe das den Notennamen Ees. Wir können uns jedoch das E in der Mitte sparen, weshalb man diese Note nur Es nennt. Ein A mit einem b davor müsste logischerweise ein Aes ergeben, das man als "Äs" ausspricht und dadurch kaum mehr von dem Notennamen Es zu unterscheiden ist. Daher lässt man auch hier das E in der Mitte weg und nennt diesen Ton As. Wenn man vor das H ein b-Zeichen setzt, wird daraus ein B. Die Stammtonreihe durch b-Zeichen versetzt lautet also dementsprechend:

Tonleiter mit b-Zeichen

Der Unterschied zwischen Versetzungs- und Vorzeichen

Steht ein b- oder ein Kreuz-Zeichen unmittelbar vor einer Note, so handelt es sich dabei um ein Versetzungszeichen, weil es die jeweilige Note um einen Halbton nach oben oder nach unten versetzt. Dabei gilt jedes Versetzungszeichen für alle übrigen Noten auf der exakt gleichen Höhe bis zum Ende des Taktes. Danach verliert das jeweilige Versetzungszeichen seine Wirkung:

Versetzungszeichen über zwei Takte

Steht hingegen ein oder stehen mehrere b- oder Kreuz-Zeichen schon vor Beginn des Taktes in den Notenlinien, so handelt es sich um Vorzeichen. Dieses Vorzeichen gilt für das gesamte Musikstück und nicht nur für die betreffende Notenline oder den betreffenden Notenzwischenraum, sondern auch für alle übrigen Oktavlagen. Egal also wo der betreffende Stammton notiert ist, er wird immer um einen Halbton nach oben oder nach unten versetzt:

Vorzeichen über zwei Takte

Was aber tun, wenn man ein b- oder Kreuzzeichen innerhalb eines Taktes wieder entfernen möchte? Dafür benutzt man in der Musik Auflösungszeichen. Diese führen - wie der Name schon sagt - dazu, dass das jeweilige Vor - oder Versetzungszeichen aufgelöst wird. Hier werden Versetzungszeichen aufgelöst,

Versetzungszeichen aufgelöst

und hier werden Vorzeichen aufgelöst:

Vorzeichen aufgelöst

Doppelkreuz und Doppel-b

Manchmal setzt man unter bestimmten Umständen ein Doppelkreuz,

Doppelkreuz

oder ein Doppel-b:

Doppel-b

Diese verhalten sich genauso wie einfache Kreuz- und b-Zeichen, jedoch versetzen sie dementsprechend den Stammton um zwei Halbtöne nach oben (x) oder zwei Halbtöne nach unten (bb). Die Notennamen werden hier ohne Sonderregeln gebildet. Dies ergäbe dann folgende Notennamen für Doppelkreuz,

Cisis - Disis - Eisis - Fisis - Gisis - Aisis - Hisis

und folgende Notennamen für Doppel-b:

Ceses - Deses - Eses - Feses - Geses - Heses