Einführung in das Judentum
Man kennt insgesamt fünf unterschiedliche Weltreligionen. Das sind der Hinduismus, der Buddhismus, das Judentum, das Christentum und der Islam. Die drei letztgenannten sind Religionen, in denen an einen einzigen Gott geglaubt wird. Man nennt sie auch daher die drei monotheistischen (griechisch: mono = allein; theos = Gott) Religionen. Bei dem Judentum handelt es sich um die älteste der drei Religionen. Es entstand zunächst das Judentum, dann das Christentum und dann der Islam. Juden verstehen sich als dem Volk Israel zugehörig. Sie bekennen sich zu dem einen und wahren Gott. Eines der wichtigsten Gebete im Judentum ist das Schma Jisrael (Dtn 6,4 - 9). Dort steht geschrieben:
Höre, Israel! Der HERR, unser Gott, der HERR ist einzig. Darum sollst du den HERRN, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft. Und diese Worte, auf die ich dich heute verpflichte, sollen auf deinem Herzen geschrieben stehen. Du sollst sie deinen Kindern wiederholen. Du sollst sie sprechen, wenn du zu Hause sitzt und wenn du auf der Straße gehst, wenn du dich schlafen legst und wenn du aufstehst. Du sollst sie als Zeichen um das Handgelenk binden. Sie sollen zum Schmuck auf deiner Stirn werden. Du sollst sie auf die Türpfosten deines Hauses und in deine Stadttore schreiben.
Wie an dieser Passage gut zu erkennen ist, kann das Judentum nur verstanden werden, wenn man zunächst begreift, dass jeder gläubige Jude in einem Bund mit Gott steht und nur diesem einen Gott treu ist und ihm dient. Neben dem Schma Jisrael ist für Juden die Erzählung um den Bund Abrahams mit Gott (Gen 17) ein sehr wichtiger Text.
Glaubensinhalte
Textliche Grundlage des jüdischen Glaubens ist die Tora. Dort finden sich auch z.B. das Schma Jisrael oder die Erzählung um Abrahams Bund miit Gott. Das Alte Testament wie die Christen es kennen, teilt mit der Tora die ersten fünf Bücher - daher konnte das Gebet auch aus Deuteronomium zitiert werden (s.o.). Der Grundstock der Tora - also die ältesten Texte dieser heiligen Schrift - wurde von Jahwisten und Elohisten im 10. und 9. Jahrhundert vor Christus aufgeschrieben. Diese Bezeichnung der Autoren bezieht sich auf deren Gebrauch von Gottesnamen. Die Jahwisten nannten Gott Jahwe, die Eloisten nannten ihn El. Beide Worte sind ursprünglich hebräisch, wobei sich "El" bis heute in einigen Namen wiederfindet. MichaEL bedeutet beispielsweise übersetzt "Wer ist wie Gott?" und SamuEL bedeutet so viel wie "Von Gott erbeten". Die Tora ist Lehre, Unterweisung und Gesetz. Sie ist daher der wichtigste Partner, wenn ein Jude Fragen zu seinem eigenen Glauben hat. Eines der wichtigsten Gebote im Judentum ist das Nächstenliebegebot. Es steht in Lev 19, 18 geschrieben:
An den Kindern deines Volkes sollst du dich nicht rächen und ihnen nichts nachtragen. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Ich bin der HERR.
Quellen:
- Venhoff, Michael, und Kai Lückemeier. Duden. Schülerduden Religion und Ethik: Das Fachlexikon von A - Z. 2., völlig neu überarbeitete. Mannheim: Duden, 2008, S. 179 - 182.
- Ortag, Peter. Jüdische Kultur und Geschichte: Ein Überblick. Potsdam: Ortag, Peter. Jüdische Kultur und Geschichte: Ein Überblick. Potsdam: Potsdam/Brandenburgische Universitätsdruckerei und, 1997. Verlagsgesellschaft Potsdam/Brandenburgische Universitätsdruckerei, 1997, S.36.