Jüdische Feste
Der Sabbat
Der Sabbat, auch Schabbat genannt, ist wohl das Fest, welches den meisten Menschen ein Begriff ist. Dieser beginnt am Freitagabend, wobei er sich eigentlich auf den Samstag bezieht. Dies liegt an der Orientierung der Juden an einem jüdischen Kalender, der ebenfalls nicht, wie wir es gewohnt sind, sich auf Mitternacht als die Zeit in der der neue Tag beginnt, konzentriert, sondern sich an Sonnenauf- und Untergang orientiert. Der beginnende Sabbat wird also freitags abends begonnen und traditionell gehen Juden dann zum Gebet in die Synagoge, das Gotteshaus der Juden. Danach gehen sie an meist großzügig gedeckte Tische zum Abendessen nach Hause und sprechen, bevor sie das Mahl einnehmen, einen besonderen Segen über einem Becher Wein. Dieser Segen, der sogenannte Kiddusch, erinnert an die Schöpfungserzählungen und den Auszug aus Ägypten. Die Schöpfungserzählungen sind dabei Grundlage für die Tradition des Sabbats. In Gen 2, 2-3 steht geschrieben:
Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, das er gemacht hatte, und er ruhte am siebten Tag, nachdem er sein ganzes Werk gemacht hatte. Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn; denn an ihm ruhte Gott, nachdem er das ganze Werk erschaffen hatte.
Nach dem Kiddusch brechen die Feiernden gemeinsam das Brot. Es wird außerdem gemeinsam gebetet und gesungen. Mit dem Sabbat beginnt eine Zeit, in der Juden jegliche Arbeit untersagt ist. Kein Wunder also, dass Juden sich gut auf den Sabbat vorbereiten - Sie müssen schließlich dafür sorgen, dass sie in dieser Zeit versorgt sind. Von diesem Arbeitsverbot sind natürlich Notfälle ausgenommen, bei denen es um Leben und Tod geht. Am eigentlichen Sabbat, also am Samstag, stehen Juden später auf als gewohnt und besucht morgens die Synagoge. Danach widmen sich viele der Familie, gehen spazieren, essen gemeinsam und machen einen Mittagsschlaf. Wen wundert es da noch, dass Sabbat übersetzt so viel wie "Ruhen" heißt. Der Sabbat klingt aus mit dem Abendgottesdienst in dem in einer besonderen Zeremonie, die Hawdala genannt wird, der Festtag beendet wird.
Quellen:
- Einheitsübersetzung
- Neidhart, Dr Ludwig. „Erläuterungen zum Sabbat- und Sonntagsgebot und zu den übrigen der ‚fünf Kirchengebote‘“, o. J., 21.
- Solomon, Norman. Das Judentum: Eine kleine Einführung. Übersetzt von Ekkehard Schöller. 6. Aufl. Stuttgart: Reclam, Philipp, jun. GmbH, Verlag, 2009.